Warum so viel Wirbel um giftige Gehölze?
Wir möchten gerne versuchen, diese Gehölze zu rehabilitieren und damit nehmen wir sicherlich auch die Bürger in die Pflicht, denn ein bisschen Ruhe und weniger Aufregung kann bei diesem Thema tatsächlich Wunder wirken.
Also: Nicht abholzen, sondern aufklären - sagen wir.
OBJEKTIV BETRACHTET
Machen wir uns doch nichts vor, verletzen kann man sich überall, z. B. wenn die Harke mal wieder mit den Zinken nach oben auf dem Rasen liegt, als Kind auf einem Spielplatz u.s.w.
Doch widmen wir uns den Gehölzen, zum Beispiel dem Japanischen Schneeball (Viburnum plicatum) oder der Eibe (Taxus baccata). Gerade letztere ist sehr weit verbreitet, steht oder stand in fast jedem Garten. Ja, sie gehört zu den giftigen Pflanzen, hochgiftig sogar. Doch wer isst Eibenzweige oder Nadeln und den Kern, der sowieso nur giftig wirkt, wenn er gründlich zerkaut wird. Kleine Kinder schaffen es wohl nicht, den Kern zu zerkauen und das rote Fruchtfleisch ist süß und aromatisch. Oder Ilex aquifolium oder Ilex meserveae: Schon der Griff in die Blätter wird die unbehandschuhte Hand von weiteren Aktionen abhalten, dafür piksen sie doch zu sehr.
AUFKLÄRUNG
Das Entfernen giftiger Gehölze, z. B. Liriodendron tulipifera, ersetzt auch die Aufsichtspflicht der Sorgeberechtigten gegenüber ihren Kindern nicht, und solange die Kinder in einem Alter sind, in dem sie sich vieles in den Mund stecken, bedürfen sie der Aufsicht und später kann man es ihnen gut erklären.
Einige giftige Gehölze
Die nachfolgende Liste enthält Beispiele für einheimische für den Menschen giftige Gartensträucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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Buchsbaum (Buxus sempervirens): Schnellwachsender immergrüner Busch oder Kleinbaum, der das Alkaloid Cyclobuxin D vor allem in den Blättern enthält
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Eibe (Taxus baccata): Essbares Fruchtfleisch, die Samen der Konifere sind zerkaut sehr giftig und enthalten wie auch die Nadeln Taxin.
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Faulbaum (Rhamnus frangula): Die Früchte können speziell für kleine Kinder giftig sein, die Rinde eignet sich für Rindentee und enthält Anthraglykoside
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Ginster (Genista): Alle Pflanzenteile sind giftig und enthalten Cytisin
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Gemeiner Goldregen (Laburnum anagyroides): Die Schmetterlingsblüten und Samen dieser Hülsenfrüchtler sind giftig und enthalten Cytisin
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Gewöhnliche/Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum): Schwach giftig durch den Bitterstoff Xylostein und geringe Mengen Alkaloide und Saponine
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Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus cathartica): Die Früchte sind sehr giftig durch Anthraglykoside
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Liebesperlenstrauch/Schönfrucht (Callicarpa bodinieri): Der nicht einheimische Strauch enthält Sesquiterpene
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Gemeiner Liguster (Ligustrum vulgare): Die Beeren enthalten leicht giftige Glycoside wie Ligustrosid, Oleuropein und Syringin (auch in den Blättern enthalten), die für Pferde, Rinder und Schafe giftiger sind als für Menschen.
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Lorbeerkirsche/Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Schnellwachsend, Frucht weniger giftig als Blätter und Samen, enthält das cyanogene Glycosid Amygdali
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Pfaffenhütchen/Gewöhnlicher Spindelstrauch (Euonymus europaeus): Alle Pflanzenteile sind giftig, vor allem die Samen mit Alkaloiden und Steroidglykosiden
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Sadebaum (Juniperus sabina): auch Gift-Wacholder, Stink-Wacholder: Der Strauch ist in allen Pflanzenteilen giftig wegen des ätherischen Sadebaumöls
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Gewöhnliche Schneebeere (Symphoricarpos albus): Die Früchte werden auch Knallerbsen genannt und sind in größeren Mengen giftig
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Echter Seidelbast (Daphne mezereum) und Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum): Beide Sträucher enthalten sehr starke Pflanzengifte, besonders Rinde und Samen der Stieltellerblüten
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Europäische / Gemeine Stechpalme (Ilex aquifolium): Die Blätter und Beeren sind giftig
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Gemeiner Wacholder (Juniperus communis): Nur die Beeren sind giftig bei einer größeren Verzehrmenge
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Zwergmispeln (Cotoneaster): Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders die Früchte
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